Vogel des Jahres 2017

Der Waldkauz

Vogel des Jahres 2016

Der Distelfink

Distelfinken oder Stieglitze gehören zu unseren farbenprächtigsten Singvögeln. Das rote Gesicht wird von weißen und schwarzen Feldern umrahmt, Rücken und Brust sind hellbraun, Bauch und Bürzel weiß gefärbt. Auf den schwarzen Flügeln leuchten eine gelbe Binde und weiße Punkte. Der Name Distelfink bezieht sich auf seine Lieblingsnahrung, den Samen von Disteln. Seinen anderen Namen Stieglitz verdankt er seinem "stiglit"-Ruf.
Laut Dachverband Deutscher Avifaunisten hat sein Bestand von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Vor allem, weil in der Agrarlandschaft seit 1994 fast 90 Prozent aller Brachflächen verschwunden sind.
In der Regel brüten Distelfinken zweimal im Jahr, Ende März und im Juli. Das Weibchen baut das Nest alleine und brütet auch allein, wird aber dann vom Männchen mit Nahrung versorgt. Zwei Wochen nach dem Schlupf verlassen die Jungen das Nest, werden aber weiterhin von den Eltern gefüttert.

Vogel des Jahres 2015

Der Habicht

Obwohl der Habicht seit 1970 geschützt ist, wird er immer noch illegal abgeschossen, vergiftet und in Fallen gefangen. Einige Jäger sehen ihn immer noch als Feind von Fasanen, Rebhühnern und Feldhasen. Auch bei Tauben- und Geflügelzüchtern gilt er als Räuber und wird verfolgt.
Habichte gelten als Anpassungskünstler. Normalerweise ist ihr Lebensraum der dichte, hohe Wald, aber in letzter Zeit haben sie entdeckt, dass es sich in den Städten auch gut leben lässt. Gibt es hier doch ein ganzjähriges  Nahrungsangebot an Elstern, Krähen, Stadt- und Ringeltauben.

Vogel des Jahres 2014

Der Grünspecht - Lachen statt Trommeln

Nun lachen sie wieder! Anders als ihre trommelnden Verwandten markieren Grünspechte ihre Reviere nicht mit weithallenden Trommelserien, sondern mit ebenso weitschallenden Rufreihen. Sie bestehen aus 12 bis 20 "kjüh, kjüh, kjüh.."Rufen, die wie lautes Lachen klingen. Sie werden von Männchen und Weibchen ausgestoßen.
Grünspechte können zwar auch trommeln, tun dies aber selten und unregelmäßig. Schon Ende Januar beginnen die Balzgesänge, am aktivsten sind sie im März und April.
Die farbenprächtigen Grünspechte werden auch Erdspechte genannt. Sie suchen ihre Nahrung nicht unter der Baumrinde, sondern auf dem Erdboden. Und was suchen sie dort ? Ameisen! Wegameisen bauen ihre Nester auf Grünflächen in der Erde. Um an sie und ihre Puppen heranzukommen, benutzt der Grünspecht seine klebrige, mit Widerhaken besetzte Zunge. Diese ist mit 10 Zentimetern die längste aller europäischen Spechtarten.
In strengen Wintern, wenn der Boden gefroren ist, werden die Nester von hügelbauenden Ameisen aufgesucht. Da die Spechte ganzjährig in ihrem Revier bleiben, kennen sie auch ihre Nahrungsquellen. So können sie sich die unter dem Schnee versteckten Ameisennester merken und wieder aufsuchen, auch wenn sie dazu Tunnel durch den Schnee graben müssen. Um an das Innere eines Ameisenhügels zu gelangen, graben sie sogar Gänge hinein. Die kältestarren Ameisen können im Winter die Zerstörungen nicht ausbessern, so dass manche Nester im Frühjahr deswegen durchlöchert aussehen wie ein Schweizer Käse.
Geeigneter Lebensraum für Grünspechte sind halboffene Landschaften mit vielen alten Bäumen, Wiesen und Weideflächen, wenn sie nicht gedüngt und nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Besonders gute Bedingungen finden sie auf Streuobstwiesen. Und das ist ein Problem, denn diese Flächen sind in Deutschland dramatisch zurückgegangen. Seit 1950 verschwanden 70 Prozent der Obstwiesen.
Aus diesem Grund ist der Vogel des Jahres 2014 nicht, wie in den vergangenen Jahren, ein besonders gefährdeter Vogel, sondern es soll darauf aufmerksam gemacht werden, daß sein Lebensraum Streuobstwiese stark gefährdet ist. In den alten Obstbäumen finden sich viele Höhlen, die durch angefaulte Astabbrüche entstanden sind und nicht nur dem Grünspecht als Bruthöhlen dienen können, sondern auch anderen selten gewordenen Tierarten, wie zum Beispiel Wendehals, Steinkauz und Siebenschläfer. Streuobstwiesen bieten nicht nur Wohnraum, sondern auch Nahrung für viele. Im Frühling zur Obstbaumblüte summt und brummt es von Bienen, Hummeln, Wespen, Schmetterlingen und Käfern, dadurch werden Igel, insektenfressende Vögel und Fledermäuse angelockt.
Jeder kann durch den Kauf von regionalem Obst und Säften dazu beitragen, daß Streuobstwiesen erhalten bleiben.

Vogel des Jahres 2013

Die Bekassine

Die "Himmelsziege" meckert nicht mehr im Braunschweiger Land. Sie wurde in den letzten Jahren vom häufigen Brutvogel zur Seltenheit. Ihr Lebensraum sind feuchte Wiesen, Sümpfe, Moore, Brachland und Überschwemmungsflächen. Alles Gebiete, die systematisch zerstört wurden.
Bekassinen sind Meister im Verstecken. Ihr braun-beige-gelb geflecktes Federkleid tarnt sie am Boden so perfekt, dass man nur durch ihren "tike-tike-tike" Ruf aufmerksam wird.
Und zur Balzzeit natürlich durch ihr ziegenähnliches Meckern. Über 150 Jahre währte der Streit zwischen Jägern und Ornithologen über den Ursprung des meckernden Geräusches, das die Männchen auf ihrem Balzflug hören ließen. Sie gleiten dazu aus 50 Meter Höhe mit ausgebreiteten Flügeln und breitgefächertem Schwanz herunter. Die beiden äußersten, besonders konstruierten Schwanzfedern werden dabei auffallend abgespreizt. Durch den Luftstrom geraten sie in Schwingungen und erzeugen ein wummerndes, meckerndes Geräusch. Es wird als Instrumentallaut bezeichnet und ist etwa 500 Meter weit zu hören.
Der lange, schmale Schnabel der Bekassine ist ein Präzisionsinstrument. Sie stochert mit ihm in den Boden und durch unzählige Tastkörperchen an der Spitze findet sie ihre Nahrung: Würmer, Schnecken und Insektenlarven.

Vogel des Jahres 2012

Die Dohle

Die Dohle ist der Vogel des Jahres 2012. Wieder einmal, um darauf aufmerksam zu machen, dass der kleine Rabenvogel in seinem Bestand gefährdet ist.
Früher hörte man regelmäßig in Braunschweigs Innenstadt die "Tschak-tschak" -Kontaktrufe der Dohlen. Heute könen wir im Winter die osteuropäische Rasse zusammen mit den bei uns überwinternden Saatkrähenschwärmen beobachten.
Warum gibt es immer weniger Dohlen? Hauptsächlich, weil durch die Gebäudesanierungen die Nistmöglichkeiten in Mauernischen, Dachstühlen und Kirchtürmen wegfallen. Außerdem fällt es ihnen auch immer schwerer, genügend Nahrung (Käfer, Heuschrecken, Würmer und Schnecken) auf den kultivierten Äckern zu finden.
Mehr Informationen im Internet unter: www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2012-dohle.html
Empfehlenswert ist auch das Buch von Konrad Lorenz: "Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen".

Vogel des Jahres 2011

Der Gartenrotschwanz

Der Gartenrotschwanz wurde zum Vogel des Jahres2011 gewählt, um darauf aufmerksam zu machen, daß der schöne Vogel in Deutschland überaus selten geworden ist.
Früher konnte man ihn regelmäßig in den Parks und Schrebergärten Braunschweigs sehen.
Das Männchen ist auffallend kontrastreich gefärbt; im Volksmund wurde es darum auch "Türke" genannt. Gesicht, Kehle und Kopfseiten sind schwarz, die Stirn und ein nach hinten reichender Überaugenstreif dagegen weiß. Oberkopf, Nacken und Rücken sind grau, die Brust rostrot, der Bauch weißlich. Auffällig ist der rostrote Schwanz.
Das Weibchen ist unauffälliger. Die Oberseite ist bräunlich, der Schwanz rostrot.  Die Die Unterseite ist beige mit einer leicht orangenen Brust.
Charakteristisch ist für Männchen und Weibchen der ständig wippende rote Schwanz.
Gartenrotschwänze sind Höhlenbrüter, als Nistkästen besiedeln sie gerne Halbhöhlen. Sie überwintern in Afrika.
Für ihren Rückgang wird hauptsächlich der verstärkte Pestizid- und Insektizideinsatz in ihren Überwinterungsgebieten und die Ausdehnung der Sahel-Zone angenommen. In Europa ist  es die Zerstörung des Lebensraums im Brutgebiet.
Von einer Ansitzwarte aus, fangen die Gartenrotschwänze Insekten und Spinnen, entweder im Flug oder vom Boden aufgenommen.

Vogel des Jahres 2010

Der Kormoran

Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) haben den Kormoran zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Die beiden Verbände wollen sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird.

Jahrzehntelang wurde Kormorane (Phalacrocorax carbo) in Deutschland durch Jäger, Fischer und Angler als Kulturschädlinge verfolgt, bis sie so gut wie ausgestorben waren. Erst als sie 1979 unter Schutz gestellt wurden, erholte sich der Bestand wieder. Heute leben in Deutschland wieder rund 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien nahe der Küste. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert.

Durch die Beschwerden von Berufsfischern und Anglern ist der Abschuß und die Vertreibung in einigen Bundesländern wieder freigegeben worden.
Jedes Jahr werden 15.000 Kormorane getötet.

Hinweise zu Cookies
Unsere Webseite verwendet Cookies. Diese haben nur eine Funktion: Sie sind erforderlich für die grundlegende Funktionalität der Website. Weitere Informationen zu Cookies auf dieser Website finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.